"Wir Berliner sind ja quasi die Erfinder der Freundlichkeit"
Sonntag, 19. August 2007, 21:43
... findet zumindest Kurt Krömer.
Ich kann das bestätigen. Wenn ich mit meinen Krücken in den Bus gehumpelt komme, greifen zuweilen bis zu fünf Armen nach mir, wenn ich nur ein kleines bisschen wanke. Ältere Leute bieten mir ihren Sitz an, der Busfahrer wartet, bis ich sitze und man kommt mit fremden Menschen in ein kleines Gespräch.
Aber wehe, es ist Berufsverkehr! Dann mutiert der Berliner sofort zu einem Egoisten:
Menschen drängeln sich beim Fahrer an mir vorbei, um den einzig freien Behindi-Platz mit ihren Einkaufstüten in Beschlag zu nehmen und sofort wahnsinnig interessiert aus dem Fenster zu gucken. Jugendliche auf Weißes-Kreuz-Plätzen begutachten meine Krücken, wenn ich an ihnen vorbei humple - aber aufstehen tut keiner. Blutjunge Muttis verdrehen meinen Fuß (und damit mein relativ frisch operiertes Knie) mit dem Kinderwagen - ist die Krüppelkuh doch selber schuld, wenn sie ihr Bein nicht schnell genug wegnehmen kann!
Eine besondere Erfahrung ist es, mit Krücken größere Strecken mit der BVG zurückzulegen. Versuch mal, vom Wedding nach Moabit zu kommen! U-Bahnhof Rehberge: weder Rolltreppe noch Fahrstuhl, aber 40 Stufen. Am Leopoldplatz gibt's zwar eine Rolltreppe, aber nicht da, wo's zum Ersatzverkehr geht. Am S+U Westhafen gibt's zwar einen Fahrstuhl, aber der funktioniert nicht, ca. 100 Stufen. Spricht man die BVGer drauf an, heben sie die Hände und rufen: "Das ist aber gar kein BVG-Fahrstuhl, der gehört der S-Bahn!"
Ich kann das bestätigen. Wenn ich mit meinen Krücken in den Bus gehumpelt komme, greifen zuweilen bis zu fünf Armen nach mir, wenn ich nur ein kleines bisschen wanke. Ältere Leute bieten mir ihren Sitz an, der Busfahrer wartet, bis ich sitze und man kommt mit fremden Menschen in ein kleines Gespräch.
Aber wehe, es ist Berufsverkehr! Dann mutiert der Berliner sofort zu einem Egoisten:
Menschen drängeln sich beim Fahrer an mir vorbei, um den einzig freien Behindi-Platz mit ihren Einkaufstüten in Beschlag zu nehmen und sofort wahnsinnig interessiert aus dem Fenster zu gucken. Jugendliche auf Weißes-Kreuz-Plätzen begutachten meine Krücken, wenn ich an ihnen vorbei humple - aber aufstehen tut keiner. Blutjunge Muttis verdrehen meinen Fuß (und damit mein relativ frisch operiertes Knie) mit dem Kinderwagen - ist die Krüppelkuh doch selber schuld, wenn sie ihr Bein nicht schnell genug wegnehmen kann!
Eine besondere Erfahrung ist es, mit Krücken größere Strecken mit der BVG zurückzulegen. Versuch mal, vom Wedding nach Moabit zu kommen! U-Bahnhof Rehberge: weder Rolltreppe noch Fahrstuhl, aber 40 Stufen. Am Leopoldplatz gibt's zwar eine Rolltreppe, aber nicht da, wo's zum Ersatzverkehr geht. Am S+U Westhafen gibt's zwar einen Fahrstuhl, aber der funktioniert nicht, ca. 100 Stufen. Spricht man die BVGer drauf an, heben sie die Hände und rufen: "Das ist aber gar kein BVG-Fahrstuhl, der gehört der S-Bahn!"