Leben in Berlin
Deutsche Sprache, schwere Sprache...
Dienstag, 11. Dezember 2007, 20:26



Als Kind habe ich viel gelesen. Vermutlich war das der Grund dafür, dass ich in der Schule einen Plan von deutscher Rechtschreibung hatte – und wenn ich einmal zweifelte, versuchte ich, mir die Worte gedruckt vorzustellen. Komischerweise half das oft.

Doch heute sind alle Drucksachen mit orthografischen Fehlern verseucht. Falls Sie jetzt mit dem Finger auf das "-grafisch" pieken, das eigentlich "-graphisch" heißen sollte – nein, ich meine die orthografischen Fehler, die man nicht der neuen deutschen Rechtschreibung zur Last legen kann:

Die Berliner Restaurantkette mit den blauen Plakaten für die billigen griechischen Grillteller hat es eindeutig drauf, auf knapp 300 Zeichen die meisten Fehler hinein zu bekommen. "Mila Str." und "Neue Kant Str." sind nur zwei Beispiele.

Von den Zeitungen sollte man da eine gewisse Vorbildfunktion erwarten können. Aber insbesondere bei der Berliner Boulevardzeitung mit den zwei Buchstaben gehören Redakteure und(!) Lektoren zu den Analphabeten, die nicht einmal "das" und "dass" auseinander halten können.

Auch die BVG, der Verkehrsbetrieb der Hauptstadt, bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm. An der Tram-Haltestelle Osloer Straße war ein Hinweis zu einem Ersatzverkehr angebracht. Zitat: "am Sonnabend, dem 10.11. ..."

Ganz zu schweigen von den Unmengen von Forenbeiträgen im Internet, wo es vor Fehlern nur so wimmelt. Gut, ein Fehler hier oder da macht jeder aber wen mann echt voll nich meer erkennen kan wo die Strucktur eines textes, überhaupt ist wird es schwer sich mit einander zu verstendigen weil mann erst mall rafen, mus was der Andere eigendlich so meint.

Nicht umsonst gibt es also gewisse Regeln. Sinnvoll? Mag sein. Interessiert heute bloß keinen mehr. Aber über Pisa erstaunt sein...

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serpimora, 18. Dezember, 14:45
ich dachte immer rechtschreibung sei lediglich eine frage der vereinbarungen. man kann ja dieses und jenes vereinbaren. wichtig ist nur das alle bescheid wissen. in goethes gedichten gibt es auch so manche besoderheit.
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